Mit der Vorgabe, Schadstoff-Konzentrationen möglichst
leicht verständlich und kostengünstig darzustellen, entwickelte CAPTEC GmbH
für die Gemeinde Ittigen eine neuartige Lichtsäule als BarGraph Anzeige.
Diese ist aus einzelnen sogenannten LED-Clustern zusammengesetzt, welche in
beliebiger Kombination montiert werden können. Dadurch konnte die Anzeige in
der Grösse genau an die Gegebenheiten angepasst werden.
Die doppelseitige Anzeige in Ittigen besteht aus 2 mal
40 identischen Reihen, wobei jeweils vier solcher Cluster als Reihe eine
logische Einheit bilden. Die einzelnen Cluster bestehen aus 18 roten und 10 grünen
Leuchtdioden (LEDs), womit sich die Farben Grün, Rot und Orange (als
Kombination von Rot und Grün) darstellen lassen. Jede der vierzig Reihen kann
dabei einzeln angesteuert werden, wodurch grösstmögliche Flexibilität
erreicht wird. In der Ittiger Version leuchten alle Reihen bis zur Höhe des
aktuellen Messwertes in derselben Farbe, abhängig vom angezeigten
Wert. Die Farben werden per Software für die gewünschten Bereiche eingestellt.
Damit ist diese Anzeige speziell zur Darstellung von Pegeln oder Konzentrationen
der unterschiedlichsten (Schad)stoffe geeignet. Für andere
Anwendungen könnten sowohl die Anzahl Cluster pro Reihe als auch die
Anzahl Reihen den Erfordernissen angepasst werden.



Schadstoff-Anzeige der
Gemeinde Ittigen. Die Farbe der Lichtsäule ist grün bei niedrigen
Konzentrationen, orange im Bereich des Grenzwertes und rot bei deutlicher Überschreitung
des Grenzwertes.
Die LED-Cluster ermöglichen eine bei Tag
und Nacht gut sichtbare Anzeige mit hoher Lebensdauer und relativ niedrigen
Kosten. Trotzdem ist der Stromverbrauch der aktuellen Anzeige mit maximal
100 W bei voller Beleuchtung gering.
Einbau
der Anzeige in die Smog-Meter Säule. Rechts die Steuerungselektronik und
Power-Supply.
Zur
Kontrolle der Anzeige und zum Einstellen der aktuellen Werte wird ein
Personal Computer mit der entsprechenden Software verwendet. Bei der Lichtsäule
selbst befindet sich ein von CAPTEC entwickelter Elektronikteil mit
Mikroprozessor,
welcher für die Kommunikation mit dem Steuerungs-PC und für die korrekte
Anzeige sorgt.
In der Gemeinde Ittigen wird die Anzeige dazu
verwendet,
die aktuelle Schadstoffbelastung anzuzeigen. Im Sommer wird die Ozon-, und
im Winter die NO2-Konzentration
dargestellt. Die Farbe der Lichtsäule ist grün bei niedrigen Konzentrationen,
orange im Bereich des Grenzwertes und rot bei deutlicher Überschreitung des
Grenzwertes. Die Änderung von Sommer- auf Winterbetrieb erfordert lediglich
das Auswechseln der Beschriftungstafeln sowie eine kleine Anpassung der
Software an die neuen Farbbereiche.
Das Design der Schadstoff-Anzeige basierte aus Kostengründen
auf dem bereits früher verwendeten „Ittiger Smog-Meter“. Die „BarGraph“-Anzeige
sollte in die bestehende Säule integriert werden. In Zusammenarbeit mit der
Gemeinde Ittigen und einer Grafikerin adaptierte CAPTEC die Gestaltung der
SchadstoffAnzeige
an die neuen Anzeigemöglichkeiten. Die relativ günstigen Komponenten erlaubten trotz der engen
Kostenlimite eine zweiseitige Anzeige. Die mechanische
Konstruktion der Schadstoffanzeige wurde durch die Firma Gaeng Metallbau,
Ittigen, nach den Plänen von CAPTEC realisiert. Das verzinkte Stahlgestell ist
mit Blechen aus Aluminium verkleidet.

Steuerungssoftware auf dem PC im
Gemeindehaus Ittigen. Diese fragt die aktuellen Werte bei der Messstation ab und
übermittelt sie zur Anzeige.
Der
Steuerungs-PC befindet sich im Gemeindehaus. Das von CAPTEC entwickelte
Steuerungs-Programm liest automatisch die aktuellen Messdaten per Modem aus der
Messstation, welche in diesem Fall vom KIGA betrieben wird. (Das KIGA legt auch
die Bereiche für die verschiedenen Farben fest.)
Die
Daten werden anschliessend aufbereitet und alle fünf Minuten an die Anzeige
übermittelt. Der spezielle Standort der Säule in Ittigen, ca. 300 Meter vom
Gemeindehaus entfernt, erlaubt keinen direkten Anschluss der Anzeige an
einen PC. Aus diesem Grund wurde von CAPTEC eine Funk-Datenstrecke eingerichtet,
welche spezielle Modems und konzessionsfreie Funkgeräte verwendet.
Die
korrekte Funktion der Anlage kann per Fernwartung über die normale
Telefonleitung regelmässig überprüft werden.